Montag, 20. November 2006

Fernsehen verblödet...

Fernsehen verblödet. Ein Beispiel:

Neulich, zwei Uhr nachts. Das Telefon klingelt. Ich gerade mitten im Tiefschlaf. Nachdem ich erst einmal realisiert hatte, dass überhaupt irgendetwas klingelt, und bis ich dann kapiert hatte, dass es kein Wecker war, hatte das Telefon natürlich schon wieder Ruhe gegeben. Aber die Nummer eines Freundes wurde auf dem Display angezeigt! Zu Müde zum zurückrufen, also erst Mal weiter schlafen...

Am nächsten Tag ruft wieder der Freund an. Fragte ihn warum er um zwei Uhr nachts angerufen hatte.

"Ich? Angerufen? Zwei Uhr nachts? Nein ... Da war ich zwar noch wach und habe irgend so eine neue doofe Serie im Kabelfernsehen geguckt aber ..."

Auf einmal dämmert ihm was.

"Moment mal ... Jetzt wo du es sagst ... und ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt, als ich im Delirium vor der Glotze saß, warum die Fernbedienung nicht funktioniert hat, obwohl ich die ganze Zeit darauf rumgedrückt hab. Dann war das ja gar nicht die Fernbedienung ..."

Sonntag, 19. November 2006

Palermitaner? Palermer? Palmer? Palme...

Als ich vor einiger Zeit mein »Caffè della Vita« Manuskript von meiner Lektorin zurück bekommen habe, war ich doch etwas verwundert. Aus der Bezeichnung »Palermitaner«, die ich für Menschen aus Palermo gewählt habe, wurde kurzerhand »Palermer«. Palermer? Wie klingt das denn?!

Am Telefon erklärte mir meine Lektorin, dass sich der Begriff für Sie ja irgendwie auch falsch anfühle, im Duden stehe es nun Mal so. Ich darauf total verwundert, Palermitaner hatte ich schließlich aus einem bekannten Reiseführer übernommen.
Sie dann darauf, "ehrlich?" und ich "na klar...", dann Sie "ok, dann ruf ich mal beim Dudenverlag an!".

Sie ruft also beim Dudenverlag an, die erklären natürlich erst mal, dass das schon so sein wird wenn es im Duden so steht. Trotzdem haben sie beide Varianten einfach mal bei Google als Suchbegriff eingegen und waren verwundert, dass Palermitaner 1.200 Suchergebnisse bringt, Palermer nur 769. Als nächsten also die Empfehlung die Lektorin solle doch in Italien bei einem Club in Italien lebender Deutscher anrufen - natürlich mit der Bitte danach mit neuen Erkenntnissen nochmals beim Dudenverlag zurück zurufen.

In Italien meinte man schließlich, man würde auch Palermitaner vorschlagen, ist schließlich auch viel näher am italienischen Original: Palermitani. Damit bleiben die Palermitaner in "Caffè della Vita" also Palermitaner und der Dudenverlag will das Wort angeblich in einer der nächsten Redaktionssitzungen mal ansprechen...

Samstag, 4. November 2006

»Gallus Giard« und »Wanda Holiday«

Als Autor steht man immer wieder vor der Herausforderung prägnante Namen für seine Charaktere zu finden. Manche Schriftsteller durchsuchen deshalb tagelang Telefonbücher...

Ich habe vor ein paar Wochen angefangen SPAMs zu sammeln deren Absendernamen ich literarisch spannend finde. Es gab ja auch schon Experimente Spam-Texte als Lyrik zu veröffentlichen.

Ganz im ernst, wer denkt sich alle diese Namen denn aus? »Teofilo Sassano«, »Tyrone Benoit«, »Ninon Zager«, »Zenia Mcilvaine«, »Linette Horatio«? Lässt sich vielleicht mal was aus Vor- und Nachnamen neu zusammen würfeln – zumindest wenn ich mal wieder eine Geschichte im Porno-Milieu ansiedele.

Aber »Gadar Rabon« ist wohl doch etwas zu abstrakt... oder?

Freitag, 3. November 2006

Chinesische Messe im Bus nach Berlin



Lange keine Einträge im Blog. Viel Arbeit. Viel Streß.

Habe heute Nacht geträumt. Hatte in letzter Zeit anscheinend nicht viel Zeit meine täglichen Erlebnisse zu verarbeiten. Die letzten vier Wochen kamen nämlich schön durcheinander gewürfelt darin vor.

Als nötige Hintergrundinformationen muss ich anführen, dass:

- ich vor vier Wochen auf der Buchmesse in Frankfurt war (es hat mir keinen Spaß gemacht).

- ich vor drei Wochen in Berlin auf einer Künstlerkonferenz war. Leider hat sich mein rechtes Auge, kurz nachdem ich im Konferenzraum angekommen war, entzündet (!). Unter starken Schmerzen, leidend, musste ich danach die schlimmste U-Bahnfahrt meines Lebens absolvieren. 5mal Umsteigen, da einige Stationen wegen Umbauarbeiten gesperrt waren. Einmal sind wir sogar eine Station in die falsche Richtung gefahren ...

- ich am Sonntag chinesisch Essen war

Und jetzt der Traum:

Musste gegen meinen Willen in einer fremden Wohnung in Berlin übernachten, um am nächsten Tag zu einer Messe gehen zu können, zu der ich aber gar nicht gehen wollte.

Am nächsten Tag ging ich dann auf die Straße, die mittlerweile in Peking (!) und nicht mehr in Berlin lag, und ging zur Bushaltestelle. Mein Freund Matthias, der ein Jahr in China studiert hat, war inzwischen auch dabei. Ich wollte immer noch nicht auf die Messe. An der Bushaltestelle standen mindestens dreißig Busse, die alle in unterschiedliche Richtungen fuhren. Nur Messegelände stand auf keinem. Auf einmal kam ein Bus an, der in Richtung "Daniel M." fuhr.

Matthias hatte zwar Zweifel ob das der richtige Bus sei, ich habe ihn dann aber überredet einzusteigen, da ich meinte, dass ein Bus, der zu einer Station fahren würde, die genauso heißt wie ich, gar nicht falsch sein könnte (!).

Im fahrenden Bus hat uns dann der Fahrer auf deutsch (ja, es hat mich im Traum auch gewundert, dass Busfahrer in Peking deutsch sprechen) erklärt wohin sein Bus eigentlich fährt. In genau die falsche Richtung...

Als wir an der nächsten Haltestelle ausgestiegen sind, habe ich mich dann zum aufwachen gezwungen. Ich hatte nämlcih keinen Bock mehr auf Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln - wohin auch immer.


Bildnachweis: matthiashub.de