Dienstag, 10. Oktober 2006

Der Schlaflabor-Film




Neulich waren wir in dem Film »The Science of Sleep« in einem kleinen romantischen Programm-Kino. Wir, das sind in diesem Fall drei Filmschaffende, die nicht weniger begeisterte Cineasten sind. Das betreffende Programm-Kino ist das einzige Kino, in dem ich je eingeschlafen bin (allerdings auch nur bei einem Filmfestival-Film mit John Turturro).

Ich freue mich also, einen Film über das Schlafen in einem Kino zu sehen, in dem ich schon mal eingepennt bin. Die Lichter erlöschen in dem Saal und der Film beginnt. Schlaflabor im Kopf des Hauptdarstellers. Bonbon-Papier-Wellen. Rennende Spielzeugpferde in Stop-Motion. Karton-Gewehre. Eine 1-Sekunden-Zeitmaschine. Ich bin sofort hin und weg und von dem Film begeistert.





Das Licht geht wieder an, der Vorhang schließt sich und zu meiner Linken höre ich aus zwei Mündern parallel: »Kannst du mir den Film erklären?«, »Wie ist der Film jetzt eigentlich ausgegangen?«

»Ihr habt den Film doch auch gesehen?«, erwidere ich verwundert.

»Ja, aber wir sind doch eingeschlafen.«

»Wow«, sage ich. »Das nenne ich mal interaktives Filmschauen!«

Keine Kommentare: